LEDs verändern die Welt des Lichtes: Sie haben einen wesentlich niedrigeren Energieverbrauch als herkömmliche Glühlampen, aber gleichzeitig eine längere Lebensdauer, sind wirtschaftlich und enthalten keine hochgiftigen Bestandteile wie Quecksilber. Im Bereich der Hochleistungsleuchten setzte die Automobilindustrie als eine der ersten Branchen auf diesen Trend und baute bereits Ende der 90er Jahre Scheinwerfersysteme in Fahrzeuge ein, die mit lichtemittierenden Dioden (LEDs) ausgestattet sind. Damit die neue Lichttechnologie einwandfrei funktioniert, muss insbesondere die durch die LED erzeugte Wärme zuverlässig abgeführt werden. Hier kommt Asetronics ins Spiel. Die Firma mit Sitz in Bern produziert und entwickelt moderne Elektronik für Leuchtdioden und forscht kontinuierlich an Strategien zum besseren Temperaturmanagement. Erfolgreich ist Asetronics mit der Herstellung von Lichtmodulen für die Autoindustrie. Zum Sortiment gehören aber auch Operations- und Untersuchungsleuchten für den Medizinbereich – alles auf LED-Basis. In der Herstellung der sensiblen elektronischen Komponenten vertraut Asetronics auf qualitativ hochwertige Anlagentechnik aus Deutschland. Um den Wartungsaufwand zu reduzieren und energieeffizienter fertigen zu können, rüstete das Unternehmen in den vergangenen drei Jahren komplett auf Reflow-Lötanlagen von Rehm Thermal Systems um. Heute sind drei Konvektionslötsysteme vom Typ VisionXP+ in der Produktion im Einsatz. Die neueste Anlage ist mit Vakuum-Modul zur Reduktion von Voids in der Lötstelle ausgestattet und seit Oktober 2016 in Betrieb. Schweres Gerät war notwendig, um den 4600-Kilo-Koloss in das Obergeschoss von Asetronics zu befördern. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat, denn das Vakuumlöten ist zu einem zentralen Bereich in der Elektronikfertigung geworden und gehört auch bei dem Schweizer Unternehmen zum festen Verfahren, um beste Qualität zu garantieren. „Gerade die Vakuumtechnologie ist ein großes Thema bei der Fertigung von sensibler Elektronik. LED-Hersteller fordern mittlerweile einen Voidanteil, der unterhalb von 15 % liegen muss. Mitunter ist die Toleranzgrenze bei einigen Produkten sogar noch geringer. Mit der neuen VisionXP+ Vac können wir diese Anforderungen nun zuverlässig und vor allem dauerhaft erfüllen“, betont Sven Schwalbach, Gruppenleiter SMT Produktion bei Asetronics. Die VisionXP+ liefert sichere Lötergebnisse, selbst bei hohem Durchsatz. Mit einem Unterdruck bis zu 2 mbar sind sogar Voidraten von unter 2 % realisierbar – ein großes Plus, vor allem für zukünftige Fertigungsanforderungen. Durch das optionale Vakuum-Modul kann je nach Produkt entschieden werden, ob die Vakuumtechnologie eingesetzt werden soll oder nicht. Dies erhöht die Flexibilität in der Fertigung enorm. „Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Anlagenvernetzung. Die Maschinen greifen auf eine gemeinsame Datenbasis zurück. Somit können identische Profile auf unseren Systemen laufen – ein nicht zu vernachlässigender Punkt im Hinblick auf Zeit- und Kostenersparnis bei der Produktion“, meint Philip Längsfeld, Vertriebsleiter Europa bei Rehm Thermal Systems. Perfekte Ausleuchtung in der Arztpraxis und im Krankenhaus Die positiven Eigenschaften der LED machen sich gerade auch im Bereich der Medizintechnik bemerkbar. Eine hohe Lichtqualität und eine natürliche Farbwiedergabe, tiefe Ausleuchtung, aber keine Schatten, intensives, klares Licht ohne zu blenden, eine hohe Leuchtdichte, aber geringe Wärmestrahlung – die Anforderungen an eine Medizinalleuchte sind hoch. Da ältere Leuchtmittel viel Wärme nach vorne abstrahlen und sich beispielsweise der Operationssaal dadurch extrem schnell aufheizt, entwickelte Asetronics ein Beleuchtungskonzept, welches vor allem für Chirurgen deutliche Vorteile bringt. „Die neue Generation unserer Operationsleuchten besteht aus LEDs, die im Hinblick auf Helligkeit, Farbtemperatur und Lichtfokus individuell reguliert werden können. Mit der LED wird die Wärme nach hinten weggeleitet. Somit ist die Leuchte im aktiven Zustand nicht wärmer als 35 bis 40 °C. Das Licht wird fokussiert gebündelt, schattenfrei und natürlich wiedergegeben. Darüber hinaus verfügt die Lampe über eine integrierte HD Kamera. Diese Bedingungen machen die Arbeit für behandelnde Ärzte und Operationspersonal viel angenehmer“, sagt Georg Schafer. Zur Produktgruppe gehören außerdem Leuchten für Arztpraxen in verschiedenen Größen und Ausführungen. Optimales Lichtfeld und geringe Wärmeentwicklung sorgen beispielsweise dafür, dass der Zahn- oder Hautarzt den Untersuchungsbereich exakt ausleuchten kann, der Patient dabei aber nicht geblendet wird. Herausforderung: Miniaturisierung und Vernetzung Wo liegt die Zukunft der LED-Technologie und wohin geht die Entwicklung? Wie in allen Bereichen der Elektronikproduktion macht sich auch in der Beleuchtungstechnologie der Trend zur Miniaturisierung bemerkbar. LEDs werden kleiner, effizienter und zu ganzen LED-Netzwerken bzw. Rastern zusammenfügbar. Zukünftig soll es LED-Chips geben, auf denen bis zu 64 einzelne Leuchtdioden platziert werden können. Diese so zu verarbeiten, dass sie später spezifisch ansteuerbar sind, ist eine große Herausforderung. Asetronics forscht nicht nur kontinuierlich an der LED selbst, sondern macht sich auch die Optimierung der Verarbeitung und Anwendung zur Kernkompetenz. Hierbei steht immer wieder das Thema Wärmemanagement im Fokus. Dieses Streben nach kontinuierlicher Verbesserung, die Neugier auf technologischen Fortschritt und die Begeisterung, vorne am Markt mitzuwirken, verbinden Rehm und Asetronics und stellen die Weichen für die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit. „Letztlich hat uns die große Innovationsfreudigkeit der Firma Rehm überzeugt. Hier sind wir auf einer Wellenlänge, denn auch Rehm entwickelt die Produkte kontinuierlich weiter und bietet Kunden als Global Player hohe Qualität und beste Serviceleistungen. Bisher sind wir sehr zufrieden mit den Produkten und gespannt auf neue Entwicklungen, vor allem im Bereich der Vakuumtechnologie“, sagt Georg Schafer abschließend. www.rehm-group.com