Insbesondere in Märkten und für Applikationen, die eine Vielzahl von Regularien und Vorschriften erfordern

Nicht nur aufgrund ihres Eigenschaftsprofils, auch durch stetige Optimierung von Mechanik, Haptik, Migrations- oder auch Gebrauchseigenschaften setzen sich TPE zunehmend als Substitutionswerkstoff zu Gummi, Silikon oder PVC durch – wie die folgenden Beispiele zeigen:
Migrationsarm
Migrationsarmut ist eine ganz wichtige Eigenschaft für alle Materialien und Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, denn diese „dürfen weder zur Gesundheitsgefährdung, noch zur unvertretbaren Veränderung der Zusammensetzung der Lebensmittel oder zur Beeinträchtigung der organoleptischen Eigenschaften führen“.
Im Gegensatz zu PVC-basierten Werkstoffen, die Phthalate oder andere Weichmacher enthalten, die durch Fett oder Flüssigkeiten herausgelöst werden können, bietet ACTEGA DS innovative, für den Lebensmittelkontakt zertifizierte TPE-Werkstoffe ohne PVC und Phthalate oder sonstige, als bedenklich oder nicht genug geprüft eingestufte Weichmacher an, aus denen nichts migriert.
Getestet wird dies übrigens mit Simulanzien (z.B. Ethanol, Olivenöl, Essigsäure). Welche, das legt die PIM-Verordnung fest, je nach dem wie und wofür der Gegenstand, aus dem etwas migrieren könnte, eingesetzt wird bzw. mit welchen Lebensmitteln er voraussichtlich in Kontakt gerät. So werden etwa die Simulanzien Ethanol 10 Vol-%, Ethanol 20 Vol-% und Essigsäure 3 Gew.-% den Lebensmitteln mit hydrophilen Eigenschaften zugeordnet (z.B. Milch, frischer oder haltbar gemachter Fisch, Schalentiere, Fleisch und Fleischerzeugnisse etc.). Die Simulanzien Ethanol 50 Vol-% und Pflanzliches Öl werden Lebensmitteln mit lipophilen Eigenschaften zugeordnet (alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt über 20 Vol-%, in alkoholische Medien eingelegte Gemüse, Fette, Öle, etc.). Für Mehrweggegenstände gilt dabei, dass die Migrationsprüfung dreimal an ein und derselben Probe unter jeweiliger Verwendung einer anderen Portion des Lebensmittelsimulanz durchgeführt werden muss. Diese Prüfungen gelten sowohl für Verpackungen, als auch für eine Vielzahl von Produkten, sofern genau definiert ist, mit welchem Lebensmittel das Produkt in Kontakt kommt. Bei manchen Gegenständen ist dies jedoch eindeutig, z.B. bei Schneidbrettern, die mit einer Vielzahl von in Kontakt kommen. Dafür gibt es eine Regelung nach EU 10/2011: „Diejenigen Materialien, die dazu bestimmt sind, mit allen Arten von Lebensmitteln in Berührung zu kommen, werden mit den Lebensmittelsimulanzien A, B und D2 geprüft“.
Transparent
Ein hohes Maß an Transparenz kann insbesondere im Medizinsektor von entscheidender Bedeutung sein. Bei Tropfkammern gilt es beispielsweise, die Tropfenfolge kontrollieren und den Flüssigkeitsspiegel schnell und einfach einstellen zu können. Auch bei medizinischen Schlauchsystemen ist Transparenz gefordert, damit flüssige Inhalte sichtbar bleiben und der optische Flow-Control ermöglicht wird. Ob Dosierschlauch für Inhalatoren, knickbeständige Schläuche von IV-Sets oder coextrudierte Beatmungsschläuche – so vielfältig die Schlaucharten, so umfangreich die Einsatzgebiete und umso detaillierter die Anforderungen.
Mithin muss auch die eingesetzte Werkstoffverbindung feinfühlig entwickelt und von höchster Qualität sein. Einlumige Schläuche und Monolayer werden z.B. für den Transport von Flüssigkeiten und Medikamenten in der Infusion, in der enteralen und parenteralen Ernährung, in der Urologie und Endoskopie eingesetzt.
Multilumen- oder Mehrkammerschläuche kommen der Akutdialyse, als zentralvenöse Katheter, in der Urologie und als Liquordrainage zum Einsatz. Einsatzgebiete für Schläuche im Multilayeraufbau können z.B. Infusionsleitungen und Füllschläuche für Beutelsysteme, Druckleitungen für die Angiographie, Verabreichung von Medikamenten in der Onkologie und hochflexible Arbeitskanäle mit niedrigen Gleitreibungskoeffizienten in der Endoskopie sein. Und schließlich werden Schläuche mit Armierung als Respirationsschläuche genutzt. Grundsätzlich sind folgende Anforderungen zu erfüllen: Wechselwirkungen zwischen Schlauchmaterial und pharmazeutischen oder körpereigenen Stoffen sind zu vermeiden. Es darf keine Interaktion mit dem Kunststoff geben, die Medikamentenabsorption ist zu verhindern und das Material muss in jeder Beziehung medienbeständig sein.
Weitere wichtige Aspekte sind die Biokompatibilität des Materials nach ISO 10993, die Sterilisationsfähigkeit in den gängigen Verfahren sowie die Knickbeständigkeit. Transparenz gilt aber nicht nur als eine Schlüsseleigenschaft in vielen medizintechnischen Applikationen, sie ist u.a. auch bei Beruhigungssaugern, Trinklerntassen und Trinktüllen eine wichtige Anforderung. Das ist einerseits der Kontrollmöglichkeit geschuldet, damit man leicht und bequem mögliche Verunreinigungen oder Schmutz erkennen kann. Zum anderen ist es von viele Eltern erwünscht, dass das transparente TPE eine Silikonähnliche Optik ermöglicht. Dieses Kriterium ist bei dieser Klientel ein offenbar sehr wichtiges.
Quelle: actega.com