In Irland sollen die Ausgaben für medizinisches Equipment in den nächsten Jahren deutlich zulegen.

Branchenanalysten zufolge soll der Umsatz der irischen Gesundheitsbranche bis Ende 2020 etwa 743 Millionen Euro erreichen. Grund dafür ist vor allem die wachsende und alternde Bevölkerung.
Das EU-Statistikamt prognostiziert, dass sich der Anteil der über 64-Jährigen in den nächsten zehn Jahren von 13,3 Prozent (2018) auf 17,8 Prozent (2029) erhöhen wird. Hinzu kommt, dass das Gesundheitssystem vergleichsweise teuer ist: Zwischen 2013 und 2018 sind die Gesundheitsausgaben um 21 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro gestiegen. In Bezug auf die Qualität der Gesundheitsleistungen hat Irland Nachholbedarf. Deshalb investiert die Regierung in die Modernisierung der medizinischen Einrichtungen. Das soll auch zu einem Importwachstum führen.
Zu den größten Bauprojekten zählt eine Kinderklinik in Dublin, die 2023 eröffnet wird. Das „New Children’s Hospital“ soll insgesamt 1,4 Milliarden Euro kosten und 39 Abteilungen umfassen. Dadurch entstehen vielfältige Geschäftschancen für Hersteller von medizinischem Equipment und sonstiger Ausstattung. Darüber hinaus gewinnen die Themen E-Health und Künstliche Intelligenz an Bedeutung. Sämtliche Arbeitsplätze im Gesundheitswesen werden mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik ausgestattet. Die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum wird mithilfe von Telemedizin verbessert. Weiterhin plant die Regierung die Einführung eines E-Patientenregisters sowie die elektronische Abwicklung von Rezepten. Das räumt exportorientierten Unternehmen aus dem Ausland weitere Absatzchancen ein.
Die Einfuhren von Medizintechnik nach Irland haben im Jahr 2018 um 7,2 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zugenommen. Deutschland belegt mit einem Anteil von 9,4 Prozent Platz drei der Lieferländer, hinter den USA und Großbritannien. Zu den meistgefragten Produkten zählen zahnmedizinische Instrumente, Röntgenapparate und Medizinmöbel. In Zukunft könnte der Brexit ausländischen Lieferanten weitere Chance bieten – falls der britische Importanteil infolge des EU-Austritts sinken sollte. KMU müssen bei Einfuhren die Regelungen des Umsatzsteuerkontrollverfahrens beachten. Hinsichtlich der Normierung sind zudem die einschlägigen EU-Richtlinien zu berücksichtigen.
Quelle: exportinitiative-gesundheitswirtschaft.de
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