Polens Markt für medizinische Ausrüstung entwickelt sich positiv

Marktforscher beziffern das Volumen des Marktes in Polen für Medizintechnik im Jahr 2019 auf rund 2,2 Milliarden Euro – im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von mehr als sieben Prozent. Bis 2023 soll der jährliche Zuwachs stabil bleiben. Gründe dafür sind unter anderem das anhaltende Wirtschaftswachstum sowie die alternde Bevölkerung.
Absatzchancen für deutsche Unternehmen liefern derzeit die zahlreichen Investitionen in polnische Krankenhäuser. So soll unter anderem das Onkologie-Zentrum in Warschau umfassend renoviert und ausgebaut werden. Außerdem hat Polens Ministerium für Unternehmertum und Technologie kürzlich den Bau eines Uniklinikums in Posen angekündigt. Weitere Investitionen sind im Karpatenvorland und Masowien sowie für die Krankenhäuser in Breslau, Krakau und Zabki vorgesehen. Auch die medizinische Forschung kann schon bald auf umfangreiche Fördermittel der Europäischen Union hoffen. Die neu gegründete Agentur „Agencji Badan Medycznych“ soll mithilfe der EU-Gelder u. a. nicht-kommerzielle klinische Studien finanzieren und Zuschüsse für die Durchführung von medizinischen Forschungen bereitstellen. Im ersten Jahr beläuft sich ihr Budget auf rund 11,6 Millionen Euro. 2020 sollen es 85 Millionen Euro sein. Vorgesehen ist, dass der Beitrag im Jahr 2028 bei umgerechnet 220 Millionen Euro liegt.
In Polen ist die Nachfrage nach ausländischer Medizintechnik im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent gestiegen. Deutschland bleibt mit rund 27 Prozent der medizinischen Importe im ersten Halbjahr 2019 weiterhin wichtigstes Lieferland. Außenhandelsexperten empfehlen Unternehmen, die auf dem polnischen Markt aktiv werden wollen, einheimische Spezialisten zu schulen und sich mit lokalen Produzenten und Lieferanten zu koordinieren.