Klinik für Neurologie im EVK Lippstadt führt automatisierte Schlaganfall-Risiko-Analyse von apoplex medical technologies auf ihrer Stroke Unit ein

Pirmasens und Lippstadt, 14. August 2020. Beim erlittenen Schlaganfall gehören die Akutversorgung und sekundärpräventiven Maßnahmen zu den dringlichsten medizinischen Aufgaben. Um einen oft mit noch gravierenderen gesundheitlichen Konsequenzen einhergehenden Folgevorfall zu vermeiden, ist mit Blick auf die Auswahl geeigneter Therapiemaßnahmen die Kenntnis des Auslösers ein entscheidender Faktor. Ein bedeutender Auslöser ist das Vorhofflimmern (VHF), das allerdings oft episodenhaft, dabei symptomlos auftritt und daher nur schwer nachzuweisen ist. Vor diesem Hintergrund hat das Evangelische Krankenhaus (EVK) Lippstadt Ende 2019 SRAclinic auf der Stroke Unit seiner Klinik für Neurologie eingeführt. Das automatisierte Verfahren der apoplex medical technologies GmbH, Pirmasens, wird direkt am Akutplatz vom Patienten-Monitoring-System gespeist und analysiert die eingesandten EKG-Daten nach manifestem VHF sowie der erhöhten Wahrscheinlichkeit des Eintretens in flimmerfreien Episoden.
Die Klinik für Neurologie des EVK Lippstadt versorgt im Jahr rund 2.500 stationäre Patienten, darunter 700 bis 800 nach erlittenem Schlaganfall. Auf der dafür zuständigen, sechs Betten zählenden Stroke Unit wurde bis dato routinemäßig eine 72 h-EKG-Überwachung der Patienten durchgeführt. Ab Ende 2019 ergänzte das an das Patienten-Monitoring der Firma Dräger angeschlossene SRAclinic dieses Monitoring. An allen sechs Plätzen werden seither regelmäßig EKG-Datenpakete pseudonymisiert via sicherem VPN-Kanal an den Server von apoplex medical technologies gesandt und dort algorithmus-basiert analysiert. Nach nur wenigen Minuten kommt der Report auf gleichem Weg zurück und kann dem Patienten wieder zugeordnet werden; eine Anbindung in Klinikinformationssystem Orbis wurde hierfür vollzogen.
Bis Juli 2020 wurden auf diese Weise rund 300 Patienten mit SRAclinic analysiert, darunter befanden sich auch vier „versteckte“ Flimmerer. Privatdozent Dr. med. Ingo Meister kannte dieses Verfahren schon aus anderen Häusern – europaweit setzen es bereits über 130 Kliniken standardmäßig ein. „SRAclinic hilft uns bei der Dektektion von episodenhaft auftretendem VHF, das durch übliches EKG in der Regel nicht erkannt wird“, so der Chefarzt der Klinik für Neurologie und Schlaganfallstation, der zugleich auch als Ärztlicher Direktor beim EVK Lippstadt in der Verantwortung steht. „Das bedeutet aus medizinischer Sicht mehr Sicherheit für Patienten mit dem Risikofaktor VHF, da wir bei Erkennen unmittelbar mit der Schlaganfallprophylaxe über die Gabe von Antikoagulantien beginnen können.“
„Im Vergleich zu herkömmlichen Wegen identifiziert SRAclinic auftretendes VHF deutlich sensitiver, schneller und wirtschaftlicher – das haben mehrfache klinische Studien gezeigt und das geht unisono auch aus den Rückmeldungen unserer europaweiten Kunden hervor“, erklärt Albert Hirtz, Geschäftsführer der apoplex medical technologies GmbH. Als großes Plus erweise sich bei dem Verfahren, dass es nicht nur manifestes VHF, sondern auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Vorhofflimmern in flimmerfreien Episoden detektiere. „Das ermöglicht treffsicherere Ergebnisse und kommt letztlich den Patienten zugute.“
Quelle: ev-krankenhaus.de