Neben traditionellen Herstellungsverfahren werden zunehmend neue Technologien, wie der 3D-Druck, zur Entwicklung von Medizinprodukten eingesetzt.

Die digitale Transformation macht auch vor der Medizintechnik keinen Halt. Immer mehr (Fertigungs-) Prozesse werden digitalisiert und Produktionsmaschinen werden Teil eines digitalen Netzwerks – bekannt als Industrie 4.0. „Neue“ Produktionstechniken wie der 3D-Druck treiben die digitale Entwicklung rasant voran und ermöglichen bislang ungeahnte Innovationen.
Die Anwendungsbereiche sind vielfältig: 3D-gedruckte Kieferprothesen, Hörgeräte, chirurgische Instrumente und medizinische Implantate sind bereits Realität. Bestehende Druckverfahren werden ständig optimiert und neue werden entwickelt. So nimmt die Anzahl der verfügbaren biokompatiblen Materialien stetig zu und der Anwendungsbereich wird erheblich erweitert. Derzeitige Forschungen untersuchen, inwieweit menschliche Zellen als Materialien zum Drucken von Organen und Geweben zu verwenden sind und inwieweit mittels Trägerstrukturen diese gedruckt werden können. Obwohl hierzu schon beeindruckende Ergebnisse erzielt wurden, befindet sich diese medizinische Innovation noch hauptsächlich in der Forschungsphase.
Der 3D-Druck bietet besonders im Bereich der Fertigung von individualisierten Medizinprodukten und medizinischen Geräten großes Potenzial. So können z. B. komplexe, kundenspezifische Lösungen auf vereinfachte, kostengünstige und automatisierte Weise bereitgestellt werden. Die damit einhergehende Effizienzsteigerung ist Teil des Prozesses. Maßgeschneiderte Lösungen kommen der Behandlung von Patient:innen zugute. Für individuelle Behandlungen und damit eine personalisierte Medizin sind neue Herstellungsverfahren wie der 3D Druck und eine konsistente Digitalisierung der Prozesskette unerlässlich. Dies gilt vor allem auch für die Bereiche Diagnose, Therapie und Medizinprodukte. Bei der Herstellung von personalisierten Medizinprodukten sind ebenso wie bei der Fertigung von Serienprodukten hohe Qualitätsanforderungen zu berücksichtigen. So stehen Patientensicherheit und Transparenz bei der Fertigung an oberster Stelle. Gleichzeitig stellt der hohe regulatorische Rahmen die Hersteller vor besondere Herausforderungen: Ab welchem Grad ist das Medizinprodukt ein Individualprodukt und kein Serienprodukt mehr? Wie kann sichergestellt werden, dass das maßgeschneiderte Produkt tatsächlich die gleiche oder eine bessere Wirksamkeit aufweist als die handelsüblichen Vergleichsprodukte aus der Serienproduktion?
3D Druck auf dem MedtecSUMMIT 2021
Auf dem internationalen Medizintechnik-Kongress MedtecSUMMIT, der im Verbund mit der Fachmesse MedtecLIVE vom 20 – 22. April 2021 virtuell stattfindet, greifen renommierte Expert:innen in der Session „Digital Processes and Smart Manufacturing“ genau diese Themen auf. Das Fraunhofer IPT entwickelt Fertigungstechnologien und Prozessketten, wie z. B. für die Verarbeitung von Zellkulturen, die digitale Prozesse vor besondere Herausforderungen stellen. Ferdinand Biermann, Leiter des Geschäftsfeldes Life Science Engineering des Fraunhofer IPT, gibt am 21.04. ab 10:30 Uhr einen Überblick über die digitale Prozesskette zur Herstellung von Medizinprodukten. Er betont „Digitalisierung befasst sich nicht nur mit dem einzelnen Prozess, sondern es bedeutet auch Schnittstellen zu schaffen, sodass eine Kommunikation entlang der gesamten Prozesskette stattfinden kann.“
Antti Virtanen, Vertriebsleiter bei Innokas Medical Ltd., referiert darüber, wie neue Fertigungstechnologien in der regulierten MedTech-Welt effektiv ausgewählt und implementiert werden können. Mit Patricia Graf von der Aesculap AG können Zuhörer:innen die Hindernisse diskutieren, die es zu überwinden gilt, um die Qualitätskontrolle in die digitale Prozesskette zu integrieren. Mit einem Blick in die Zukunft der Fertigung, schließt Benedikt Altmann, der bei der toolcraft AG für Konstruktion und Simulation in der Additiven Fertigung verantwortlich ist, die Session von 12:00 – 12:30 Uhr ab. Moderatorin der Vortragsreihe ist Tina Johnscher, Koordinatorin der Themenplattform Digitale Produktion & Engineering bei der Bayern Innovativ GmbH. Am Nachmittag präsentiert EAM in Table Talks Anwendungsszenarien aus dem 3D-Druck. Anschließend haben Interessent:innen die Möglichkeit, sich über ein Speed-Networking mit den Expert:innen auszutauschen.
Über MedtecSUMMIT & MedtecLIVE
Der Verbund aus MedtecSUMMIT Congress & Partnering und Fachmesse MedtecLIVE hat sich seit 2017 zu einer der führenden Netzwerkplattformen der internationalen Medizintechnik-Szene entwickelt. Im Mittelpunkt stehen innovative Produkte, Lösungen und Services entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Medizintechnik. Unternehmen, Verbände und Institutionen vernetzen sich vom 20.-22. April virtuell auf der MedtecLIVE & dem MedtecSUMMIT, um Ideen zu teilen und neue Innovationen zu schaffen. Auf dem renommierten MedtecSUMMIT diskutieren Herstellerfirmen, Anwender:innen und Forscher:innen interdisziplinär zukünftige Entwicklungen der Branche. Der Kongress wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie veranstaltet und von der Bayern Innovativ GmbH konzipiert und durchgeführt. Ideeller Träger von MedtecLIVE & SUMMIT ist das Forum MedTech Pharma e. V.
Hier finden Sie das Kongressprogramm: https://www.medteclive.com/de/programm/programm-uebersicht
Weitere Informationen zum virtuellen Event MedtecLIVE: www.medteclive.com/virtuelles-event
Über folgenden Link können Sie sich registrieren: https://www.medteclive.com/de/teilnehmer/tickets/ticketshop
Ansprechpartnerin für Presse und Medien MedtecSUMMIT
Raphaela Wallner, Forum MedTech Pharma e. V.
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