Deutlicher Anstieg des Free Cash Flow, guter Auftragseingang im vierten Quartal

Die Drägerwerk AG & Co. KGaA hat das Geschäftsjahr 2021 erneut mit einem guten Umsatz und solidem Ergebnis abgeschlossen. Das Geschäft entwickelte sich dabei besser als ursprünglich erwartet. Produkte zur Behandlung von Patienten, die an COVID-19 erkrankt waren, blieben länger stark nachgefragt, als noch zu Jahresbeginn 2021 gedacht. Insgesamt lagen sowohl Umsatz als auch Ergebnis deutlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
Nach dem Rekordanstieg im Vorjahr ging der Auftragseingang erwartungsgemäß nominal zurück, um 18,4 Prozent auf 3.087,8 Mio. Euro (2020: 3.786,2 Mio. Euro). Währungsbereinigt war der Auftragseingang um 17,9 Prozent rückläufig. Die Aufträge nahmen dabei in allen Regionen ab, am stärksten in Europa.
Das Geschäft entwickelte sich besser als ursprünglich erwartet. Der Umsatz von Dräger ging gegenüber dem starken Vorjahreswert um 2,3 Prozent auf 3.328,4 Mio. Euro (2020: 3.406,3 Mio. Euro) zurück. Bereinigt um Währungseffekte betrug der Rückgang nur 1,8 Prozent. Er fiel damit noch etwas weniger stark aus als in der Mitte vergangenen Jahres angehobenen Prognosebandbreite. Während der Umsatz in Europa und der Region Afrika, Asien und Australien zurückging, konnte Dräger in der Region Amerika einen Anstieg verzeichnen.
Entwicklung in den Segmenten
In der Medizintechnik gingen die Aufträge, nach dem extremen Anstieg infolge der Corona-Pandemie im Vorjahr, währungsbereinigt um 22,6 Prozent zurück. In der Sicherheitstechnik nahm der Auftragseingang währungsbereinigt um 8,8 Prozent ab.
Beim Umsatz verzeichnete Dräger in der Medizintechnik einen währungsbereinigten Rückgang von 9,7 Prozent. In der Sicherheitstechnik nahmen die Auslieferungen dagegen deutlich zu. Währungsbereinigt betrug der Anstieg 14,5 Prozent. Dies war unter anderem auf die Abarbeitung von Großaufträgen im Bereich des leichten Atemschutzes aus dem Vorjahr zurückzuführen, aber auch andere Geschäftsbereiche konnten im Umsatz wieder zulegen.
„Unsere Produkte waren auch im vergangenen Jahr stark gefragt. So konnten wir beispielsweise einer Reihe von Kunden in Schwellenländern mit kurzfristigen Lieferungen von Geräten zur Behandlung von COVID-19 Patienten helfen“, so Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk Verwaltungs AG. „Gleichzeitig wollen wir aber noch besser werden – für unsere Kunden wie auch für unsere Aktionäre. Unsere ›Technik für das Leben‹ wollen wir kontinuierlich weiterentwickeln und unseren Kunden noch bessere Lösungen anbieten. Dazu investieren wir verstärkt in Forschung und Entwicklung und auch unseren Vertrieb wollen wir weiter stärken.“
Ergebnis
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf 271,7 Mio. Euro (2020: 396,6 Mio. Euro). Die EBIT-Marge nahm auf 8,2 Prozent ab (2020: 11,6 Prozent). Der Jahresüberschuss betrug 154,3 Mio. Euro (2020: 249,9 Mio. Euro). Beim Free Cash Flow konnte Dräger deutlich auf 275,0 Millionen Euro (Vorjahr: 196,9 Millionen Euro) zulegen. Der Dräger Value Added (DVA) für den Konzern betrug 171,8 Mio. Euro (2020: 296,9 Mio. Euro).
Gute Entwicklung des Auftragseingangs im vierten Quartal
Im vierten Quartal nahm der Auftragseingang währungsbereinigt um 12,4 Prozent auf 850,8 Mio. Euro (2020: 747,0 Mio. Euro) zu. Der Umsatz ging gegenüber dem starken Vorjahreswert währungsbereinigt um 18,1 Prozent auf 925,5 Mio. Euro zurück (2020: 1.115,3 Mio. Euro). Das EBIT im vierten Quartal belief sich auf 14,7 Mio. Euro (2020: 168,3 Mio. Euro). Die EBIT-Marge im vierten Quartal betrug 1,6 Prozent (2020: 15,1 Prozent).
Dividende
Dräger hat 2020 einen wichtigen Schritt zur Bereinigung seiner Kapitalstruktur unternommen und sämtliche Genussscheine gekündigt. Durch die Kündigung der Genussscheine ist die Eigenkapitalquote allerdings deutlich zurückgegangen. Bis die Eigenkapitalquote wieder ein Niveau von über 40 Prozent erreicht hat, bleibt der Dividendenvorschlag daher auf dem aktuellen Niveau. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr liegt die Eigenkapitalquote zum Jahresende erst bei 39,7 Prozent. Daher wird der Vorstand der Hauptversammlung am 6. Mai 2022 gemeinsam mit dem Aufsichtsrat eine Dividende von 0,19 Euro je Vorzugsaktie (2020: 0,19 Euro) und 0,13 Euro je Stammaktie (2020: 0,13 Euro) vorschlagen.
Ausblick
Vor dem Hintergrund wegfallender Sondereinflüsse durch die Corona-Pandemie wird sich die Geschäftsentwicklung von 2021 im laufenden Geschäftsjahr in dieser Form nicht wiederholen. Dräger rechnet für das Geschäftsjahr 2022 daher mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang zwischen -5,0 und -9,0 Prozent. Die erwartete schwächere Umsatzentwicklung wie auch die Investitionen zur Zukunftssicherung werden sich auf das Ergebnis auswirken. Dräger erwartet für 2022 eine EBIT-Marge zwischen 1,0 und 4,0 Prozent. Ab 2023 wird Dräger zu positivem Wachstum zurückkehren und auch wieder eine höhere Profitabilität ausweisen.
Quelle: www.draeger.com