Gemeinsames Symposium mit EIT Health Spain

Seit der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Jahr 2016 ist die Selbstbestimmung über die eigenen Daten EU-weit einheitlich geregelt – nicht nur hierzulande ist der Schutz von persönlichen Daten relevant. Denn: Im Alltag generieren wir ständig Daten – und das nicht nur bei der Nutzung von Apps. Gleichzeitig könnten genau diese Daten im Gesundheitswesen einen wesentlichen Beitrag leisten, u. a. bei der Forschung und Entwicklung digitaler Gesundheitslösungen. Über die Herausforderung, sowohl dem Datenschutz als auch dem Potenzial von Patientendaten für Verbesserungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden, tauschten sich Vertreter:innen aus Spanien, Deutschland und der Schweiz im Rahmen des „Joint EIT Health Germany-Switzerland & EIT Health Spain Symposiums“ unter dem Motto „Right to Privacy vs. Duty to Protect Lives: Health Data Management in Focus” im CUBEX ONE in Mannheim am 17. und 18. November aus.
Symposium auf dem Mannheim Medical Technology Campus
Während des Symposiums stellten sich auch das jüngst eröffnete MedTech-Startup-Zentrum CUBEX ONE sowie verschiedene Unternehmer:innen des Mannheim Medical Technology Campus vor. Seit neuestem wird dieser auch durch den Hauptsitz des RIH EIT Health Germany-Switzerland ergänzt. EIT Health unterstützt unter anderem kleine und mittelständische Unternehmen sowie Start-ups dabei, digitale Lösungen im Gesundheitswesen zur Marktreife zu bringen. Das CUBEX ONE bietet durch seine Infrastruktur und Vernetzung die perfekte Umgebung, um innovative Lösungen effizient und kollaborativ voranzutreiben, und rundet diese Mission so ideal ab. In dem Mannheimer Innovationszentrum trafen sich nun anlässlich des Symposiums rund 50 Netzwerkpartner von EIT Health sowie weitere hochrangige Interessensvertreter:innen.
„Patienten sind mehr als Daten“
Das Symposium bot einen facettenreichen Überblick über die zahlreichen Perspektiven des Gesundheitsdatenmanagements. Dazu trugen verschiedene Redner:innen bei, die mit klaren Handlungsempfehlungen und handfesten Beispielen die Schwächen der aktuellen Gesundheitsversorgung aufdeckten und eine Reform forderten, um Patient:innen künftig gezielt und unmittelbar helfen zu können. Dabei wurden die grenzüberschreitende Verfügbarkeit, die Weiterentwicklung der Diagnostik und die Vorteile personalisierter Behandlungen als nur einige der angestrebten Verbesserungen genannt. Unter den Sprechenden waren Nick Schneider vom Bundesministerium für Gesundheit, Dr. Angèle Bénard-Sankaran (H2O-Projekt, VHIR, Barcelona), Harald Wagener (Charité, Berlin) und Dr. Stuart McLennan (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Technischen Universität München). Das Programm fokussierte sich nicht nur auf aktuelle Ansätze und Projekte zur Einführung europäischer Gesundheitsdatenlösungen, auch aus ethischer Perspektive und Patientensicht wurde die Thematik ausführlich betrachtet.
In abschließenden Workshops konnten die Teilnehmenden konkrete Lösungen vorschlagen, die eine Richtlinie für die weitere Entwicklung dieser Diskussion bieten sollen. Auf dieser Basis wird in den kommenden Wochen ein gemeinsames Statement-Papier mit Handlungsempfehlungen für europäische Entscheidungsträger:innen zur zukünftigen Gestaltung der Gesundheitsversorgung erarbeitet.
Die Agenda sowie die einzelnen Vortragspräsentationen finden Sie unter: https://www.eit-health.de/en/joint-symposium-2022/
Quelle: EIT Helath Germany