
Wer Patienten oder Pflegebedürftige besuchen möchte, muss sich in Coronazeiten an besonders strenge Hygieneregeln halten. In vielen Kliniken und Pflegeheimen sind Zahl und Aufenthaltszeiten für Besucher eingeschränkt – von körperlicher Nähe ist abzusehen. Um ihre Patienten vor einer folgenschweren Infektion zu schützen, müssen Kliniken und Pflegeheime die Einhaltungen der Regeln kontrollieren – vom Screening per medizinischem Fragebogen bis hin zum Messen der Körpertemperatur bei Besuchsantritt. Eine Aufgabe, die das Pflegepersonal viel Zeit kostet und von dringenden medizinischen und pflegerischen Aufgaben abhält. Um den Personalaufwand zu begrenzen und Kosten zu sparen, bieten sich digitale Lösungen an: Die Zutrittsampel der Deutschen Telekom etwa reguliert auf einfache und leicht verständliche Weise den Zugang zu stark frequentierten Räumen wie den Empfangsbereich oder die Cafeteria. Im Vergleich zur Entlastung des medizinischen Personals etwa durch einen Securitydienst amortisiert sich die Investition in eine solche Zutrittsampel bereits innerhalb weniger Wochen.
Grünes Licht für Besucher
Die moderne Sensorik-Lösung ist in kurzer Zeit vor Ort installiert: Sie besteht aus zwei Säulen, die durch eine Lichtschranke miteinander
verbunden sind. Sie sind im Abstand von maximal fünf Metern rechts und links des Eingangs platziert und benötigen lediglich Strom aus der Steckdose. Sensoren erfassen zuverlässig, wenn ein Besucher den Eingangsbereich betritt oder verlässt. So registriert die Anwendung, wie viele Personen sich aktuell im Raum befinden und sendet die Werte per Gateway in Echtzeit über das Mobilfunknetz an die Cloud of Things, die IoT-Plattform der Telekom. Ist die maximale Anzahl der erlaubten Personen erreicht, springt die Ampel auf Rot. Übersieht ein Besucher das Signal und durchquert die Lichtschranke, ertönt ein Warnsignal und das Personal erhält eine Push-Nachricht auf das Smartphone oder Tablet. Alternativ lässt sich der Besucherstrom auch mit einem Infrarotsensor über Ein- und Ausgang regeln: Ob der Zutritt gerade erlaubt ist, sieht der Besucher bei dieser Variante über einen nebenstehenden Bildschirm.
Erst Fieber messen, dann eintreten
Viele Kliniken und Pflegeeinrichtungen stellen derzeit über das Messen der Körpertemperatur sicher, dass Besucher frei von Fieber, einem der häufigsten Symptome des COVID-19-Virus, sind. Wer hier mit einem herkömmlichen Thermometer arbeiten muss, braucht viel Zeit und riskiert, sich anzustecken. Mit dem digitalen Thermometer SmartXcan lässt sich beides optimieren: Flexibel im Eingangsbereich angebracht, misst es die Körpertemperatur des Besuchers in Sekundenschnelle kontaktfrei über innovative Wärmebildsensoren. Optische und akustische Signale ermöglichen eine intuitive Benutzerführung. Für die Messung genügt es, das Gesicht etwa in einer Entfernung von 30 Zentimetern über das Bedienfeld zu halten. Weil das Thermometer mit der elektronischen Zugangskontrolle gekoppelt ist, können nur Personen mit unbedenklicher Temperatur das Gebäude betreten.
Mehr Transparenz fürs Gebäudemanagement
Die digitale Zutrittsampel und das smarte Thermometer sind nur ein Beispiel von vielen, die zeigen, welche Vorteile Sensorik in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen hat – und das nicht nur in Krisenzeiten: Digitale Technologien helfen, Besucherströme transparent und aufgeschlüsselt nach Tageszeiten und Wochentagen zu analysieren und die Ergebnisse zu visualisieren. So wird deutlich, welche Wartebereiche am häufigsten frequentiert sind, wie viel Personal zu welcher Zeit nötig ist und wann etwa der beste Moment ist, um Aufzüge, Flure und Sanitäranlagen zu reinigen. Angebracht an Türen, Fenster, Schreibtischen und Wänden unterstützen Sensoren das Gebäudemanagement auch dabei, Raumnutzung und Luftqualität zu erfassen und den Energieverbrauch zu optimieren. Die IoT-Komplettlösung Building Monitoring & Analytics der Telekom etwa erkennt Bewegungen von Personen sowie das Öffnen und Schließen von Fenstern und Türen. Batteriebetriebene Sensoren ermitteln Messwerte wie Temperatur, Feuchtigkeit, Licht, Lärm und CO2, übertragen die verschlüsselten Daten und speichern sie in der sicheren Cloud of Things. Auf diese Weise haben Gebäudebetreiber die Gegebenheiten vor Ort vom Schreibtisch aus im Blick und können gegebenenfalls nachsteuern – zum Vorteil von Patienten, Personal und Besuchern.
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 5/21 der MED engineering.
Autor:
Thomas Ley, Deutsche Telekom IoT GmbH
Website: iot.telekom.com/de