Mithilfe drahtloser, batteriebetriebener Geräte kann die Behandlung und Sicherheit von Patienten verbessert werden

Die Überwachung oder Behandlung von Patienten mithilfe drahtloser, batteriebetriebener medizinischer Geräte hilft bei der Lösung vieler Herausforderungen im Gesundheitswesen. Kritische Gesundheitsdaten werden in Echtzeit sowohl vom Krankenhausbett als auch von mobilen Geräten im ambulanten Bereich übertragen. Dies erhöht nicht nur die Effizienz und Reichweite der Gesundheitsversorgung, sondern auch den Komfort und die Sicherheit der Patienten. Um jedoch den Überblick über die medizinische Infrastruktur in Krankenhäusern und Kliniken zu behalten und vor allem in Notfällen schnell handeln zu können, ist es unerlässlich, dass das medizinische Personal jederzeit genau weiß, wo sich die benötigten medizinischen Geräte befinden. Der Medizintechnik-R&D-Experte Bittium und der Ortungsspezialist Exafore fassen zusammen, welche Vorteile sich aus der Kombination von innovativen drahtlosen medizinischen Geräten mit Technologien zur Innenraum-Ortung ergeben und welche Anforderungen entsprechende Lösungen erfüllen sollten.
Drahtlose medizinische Geräte erfordern eine neue Art von Know-how
Da die Nachfrage nach drahtlosen medizinischen Geräten schnell wächst, steigt auch der Bedarf an spezialisiertem Fachwissen in der Geräteentwicklung. Know-how über verschiedene Funktechnologien ist eine Schlüsselkompetenz im Designprozess. Entwickler müssen über Fachwissen zu praktisch allen drahtlosen Protokollen, von GNSS bis Bluetooth Low Energy (BLE) und von LTE Cat-M/Narrowband-IoT (NB-IoT) bis 5G verfügen, einschließlich der Entwicklung von kundenspezifischen Funksystemen. Um die geforderten Funktionen bereitstellen zu können, müssen die Gerätedesigns auch die Funkinteroperabilität berücksichtigen, zum Beispiel zwischen Standards wie LTE, GPS und BT. Und da die heutigen drahtlosen medizinischen Geräte oft sogenannte Wearables sind oder anderweitig nahe am Körper platziert werden und einen sehr kompakten Formfaktor haben, stellt auch dies eine Herausforderung für das Antennendesign dar. Neben dem richtigen Know-how aus der Funk- und Antennentechnologie ist in diesem Zusammenhang ebenfalls das Energiemanagement ein wichtiger Aspekt. Da die Geräte batteriebetrieben sind, ist die Energieoptimierung entscheidend und muss alle Elemente des Geräts berücksichtigen, um den gewünschten Betrieb zu gewährleisten.
Da die Zahl der drahtlosen mobilen Geräte zunimmt, stehen Krankenhäuser vor der Frage, wie sie ihre neuen Geräte effizient im Auge behalten können, damit sie immer einsatzbereit sind und die Qualität der Pflege sowie die Effizienz erhalten bleiben. Denn wenn der Standort der medizinischen Geräte jederzeit bekannt ist, kann sich das Krankenhauspersonal ganz auf seine Hauptaufgabe konzentrieren: die Pflege der Patienten. Dies ermöglicht nicht nur Einsparungen durch verbesserte Effizienz, sondern erhöht auch die Patientenzufriedenheit. Um solche fortschrittlichen Lösungen zu entwickeln, müssen die medizinischen Geräte mit einer leistungsstarken Innenraum-Ortungstechnologie versehen werden.
Innenraum-Geräteortung sorgt für Sicherheit und Effizienz
Dank GPS und anderer Ortungssysteme in Fahrzeugen, Mobiltelefonen und anderen Geräten ist es heutzutage möglich, fast überall und jederzeit auf Standortinformationen im Freien zuzugreifen. Potenziell lebensrettende Möglichkeiten zur vergleichbar exakten Ortung von medizinischen Geräten und anderem behandlungsrelevanten Klinik-Zubehör in Innenräumen sind jedoch nach wie vor nur sehr eingeschränkt verfügbar. Werfen wir einen Blick auf die Anforderungen an eine solche Lösung.
Anforderungen an eine in drahtlose medizinische Geräte integrierte Innenraum-Ortungslösung
- Skalierbarkeit: Eine Ortungslösung sollte skalierbar sein und mit den Anforderungen „mitwachsen“ können, sodass sie nicht nur zur Ortung der medizinischen Geräte, sondern auch zur Positionsbestimmung verschiedener anderer Assets (Krankenhausbetten, Rollstühle, etc.) eingesetzt werden kann.
- Flexibilität: Flexibilität ist auch im geographischen Bereich gefragt, sodass die Ortungsleistung anfangs nur einem Gebäude erbracht, dann aber auch problemlos auf weitere Gebäude oder Stationen erweitert werden kann.
- Variabilität: Zudem sollte die Lösung in der Lage sein, sowohl Echtzeit-Standortinformationen als auch Standortstatistiken anzubieten
- Anwenderfreundlichkeit: Ortungssysteme sollten durch eine einfache Installation, Bedienbarkeit und Wartung überzeugen. Ferner sollte die Lösung auch bei bestehenden medizinischen Geräten nachgerüstet werden können.
- Stabilität: Um auch einen reibungslosen Betrieb unter schwierigen Bedingungen (Interferenzen, andere Funksignale, zahlreiche Zwischenmauern) in mehrstöckigen Gebäuden zu ermöglichen, sollte die Lösung eine widerstandsfähige Konstruktion und eine lange Akkulaufzeit aufweisen.
- Sicherheit: Für maximale Datensicherheit sollte die Ortungslösung in sich geschlossen, also autark und auch ohne Internetverbindung nutzbar sein.
- Präzision: Krankenhausumgebungen erfordern unterschiedliche Grade der Ortungsgenauigkeit. Manchmal reicht die Angabe des Flurs oder Zimmers aus, manchmal ist aber auch eine Genauigkeit von 50 cm oder mehr erforderlich. Die Ortungslösung sollte dem gerecht werden.
„Im Krankenhausbetrieb können drahtlose Geräte in Kombination mit präzisen Standortinformationen zu erheblichen Verbesserungen der Behandlungsprozesse und einer höheren Patientenzufriedenheit und Sicherheit führen“, kommentiert Anssi Saarela, Senior Manager bei Bittium, die Zusammenarbeit mit Exafore. Bittium ist Experte für drahtlose Konnektivität und Embedded Design (Funk- und Antennendesign, EMV-Kompatibilität, energieoptimierte Geräte, Sensorintegration) mit jahrzehntelanger Erfahrung in der erfolgreichen Entwicklung medizinischer Geräte.
Exafore bietet eine hochpräzise Innenraum-Ortungslösung, die Ultrabreitband (UWB)-Technologie mit Sensoren kombiniert, die eine Genauigkeit im Dezimeterbereich bieten. Exafore Horizon kann mit neuen drahtlosen Medizingeräten integriert und an die Bedürfnisse verschiedener Krankenhäuser angepasst werden. „Gemeinsam können wir Herstellern von medizinischen Geräten helfen, batteriebetriebene medizinische Geräte mit Ortungsfunktionen zu entwickeln, zu produzieren und einzusetzen“, ergänzt Ilkka Saastamoinen, Director of Business Development bei Exafore, abschließend.
Quelle: https://www.bittium.com/rd-services/healthcare-medical