Eine auf KI basierende Echtzeitvorhersage für akutes Nierenversagen übertrifft die Vorhersageleistung des Menschen. Das haben Mediziner*innen am Deutschen Herzzentrum Berlin jetzt nachgewiesen.

Das akute Nierenversagen ist eine relativ häufige, aber schwerwiegende und oft zu spät diagnostizierte Komplikation unmittelbar nach Herzoperationen.
Für die Ärztinnen und Ärzte auf der Intensivstation ist es oft sehr schwierig, unter den vielen kontinuierlich ermittelten Überwachungsdaten frühzeitige Anzeichen eines Nierenversagens „herauszulesen“, noch bevor es zu echten Symptomen kommt.
Ein Team um DHZB-Mediziner PD Dr. Alexander Meyer hat dafür nun eine künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die ein drohendes Nierenversagen besser als der Mensch vorhersagen kann und damit rechtzeitige gezielte Behandlungsmaßnahmen ermöglicht.
Dazu bauten Meyer und seine Kolleg*innen ein sogenanntes „rekurrentes neuronales Netzwerk (RNN)“ auf, das dann auf Basis der anonymisierten Daten von über 15.000 Patient*innen zu Früherkennung des akuten Nierenversagens „trainiert“ wurde.
Die Leistung dieser KI wurde mit der von erfahrenen Klinikerinnen und Klinikern verglichen, indem tatsächliche Fälle von Nierenversagen anhand der gespeicherten Daten „nachgespielt“ wurden.
Im Ergebnis war das RNN dem Menschen klar überlegen.
Die Ergebnisse haben Alexander Meyer und seine Kolleg*innen jetzt im „nature partner journal (npj) Digital Medicine“ publiziert.
Quelle: www.dhzb.de