Der Tübinger Medtech Investor SHS geht eine Beteiligung an der Blue Ocean Spine GmbH ein, einem Entwickler für 3D-gedruckte Wirbelsäulenimplantate

Die SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement mbH aus Tübingen beteiligt sich als Leadinvestor an dem Tuttlinger Spezialisten für funktionale Wirbelsäulenimplantate Blue Ocean Spine GmbH. Für die SHS und den Gründer von Blue Ocean Spine, Guntmar Eisen, ist es bereits die zweite Zusammenarbeit – die gemeinsame Gesellschaft EIT Emerging Implant Technologies GmbH wurde 2018 an einen internationalen Medizintechnikkonzern veräußert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Cage-Implantaten für die Wirbelzwischenräume werden es die Implantate von Blue Ocean Spine den Chirurgen ermöglichen, auf zusätzliche Verschraubungen zu verzichten. Außerdem werden sie nicht mehr eine Vielzahl von Implantat-Varianten in verschiedenen Größen und Abmessungen vorhalten müssen. Für Operateure sollen die Eingriffe somit effizienter und für Patienten sicherer werden.
Rückenschmerzen sind in den westlichen Gesellschaften wohl so häufig verbreitet wie kaum ein anderer Schmerz. Während die meisten Rückenbeschwerden heutzutage konservativ, also mit Arzneimitteln und Physiotherapie behandelt werden, lassen sich schwere degenerative Erkrankungen, die meist mit einer Instabilität der Wirbelsäule einhergehen, nur noch mit einer Operation therapieren.
Dabei wird in der Regel ein Versteifungs-Implantat zur Stabilisierung der Wirbelsäule eingesetzt. Der Bandscheibenplatzhalter, der sogenannte Cage, wird zwischen die Wirbel implantiert und fixiert. Meist erfolgt zusätzlich eine Stabilisierung mit Schrauben und Stabsystemen.
Innovatives, individuell anpassbares Wirbelsäulen-Implantat
Der erfahrene Ingenieur Guntmar Eisen entwickelt mit seinem Tuttlinger Unternehmen Blue Ocean Spine nun ein Portfolio an innovativen, funktionalen und adaptierbaren Cage-Systemen – manche dieser Implantate sollen komplett ohne zusätzliche Schraubenfixation auskommen können.
„Mit den Systemen von Blue Ocean Spine haben wir es mit Cage-Implantaten der nächsten Generation zu tun“, sagt Patrick Frohnheiser, Investment Manager bei SHS. „Eingriffe werden damit schneller und sicherer. Wir sind überzeugt, dass sich diese Systeme durchsetzen werden und wollen Blue Ocean Spine mit Eigenkapital und unserem großen Netzwerk unterstützen.“
Die verschiedenen Implantate von Blue Ocean Spine werden im 3D-Druck-Verfahren hergestellt. Dadurch kann im Vergleich zu Wettbewerbssystemen ein erheblicher Kostenvorteil erzielt werden. Sogenannte expandierbare Cages lassen sich in Höhe, Breite und Lordose-Winkel unabhängig voneinander einstellen. Bisher musste eine Klinik für die unterschiedlichen Patienten eine Vielzahl von starren Cage-Implantaten in verschiedenen Ausführungen vorhalten. Das ist aufwendig und teuer. Durch die neue Generation von Blue Ocean Spine Cages lassen sich diese Kosten zukünftig deutlich reduzieren. Andere Modelle aus dem Blue Ocean Spine Portfolio besitzen integrierte Verankerungen, die sich vom Operateur in wenigen Arbeitsschritten sicher zwischen den Wirbeln des Patienten fixieren lassen und dadurch minimalinvasive Zugangstechniken unterstützen. Teilweise werden zusätzliche Verschraubungen obsolet.
Fortsetzung einer erfolgreichen Partnerschaft
„Wir freuen uns, dass wir SHS als erfahrenen Brancheninvestor wieder als Partner im Boot haben und können nun mit Hochdruck an der Entwicklung und Produktion unserer innovativen Cage-Implantate arbeiten“, sagt Firmengründer Guntmar Eisen, der seit mehr als 25 Jahren für die Wirbelsäulenchirurgie tätig ist und bereits eine Reihe von innovativen Unternehmen gegründet und veräußert hat. „Wenn alles nach Plan läuft, werden wir bereits 2022 die FDA Zulassung in den USA beantragen, das ist der größte Markt für Wirbelsäulenimplantate.“
„Guntmar Eisen ist einer der erfolgreichsten deutschen Unternehmer in der Medizintechnik. Wir freuen uns sehr, die vertrauensvolle Zusammenarbeit fortzusetzen. Blue Ocean Spine ist eine exzellente Ergänzung mit viel Potenzial für unsere fünfte Fondsgeneration“, sagt Dr. Bernhard Schirmers, geschäftsführender Partner der SHS.
Quelle: shs-capital.eu